Einwanderer und Gastarbeiter aus Entwicklungsländern schicken beträchtliche Summen an Geld zurück in ihre Heimatländer als Heimatüberweisungen (remittances). Die Größenordnung dieser Summen übersteigt die der von Entwicklungshilfe.
Onlinetexte auf die Schnelle
- Four Ways Brain Drain out of Africa is a good thing von Laura Freschi auf dem Blog von Aid Watch.
- Remittances top foreign aid von Dave bei Defeat Poverty.
Heimatüberweisungen als Zweitrundeneffekt
Heimatüberweisungen sind ein beiläufiger Vorteil von Wanderung, die normalerweise den Familienmitgliedern von Menschen zufallen, die in andere Länder wandern. Heimatüberweisungen bilden einen Teil des utilitaristischen Arguments für Freizügigkeit sie sind ein Gegenargument insbesondere gegen Sorgen wegen eines Braindrains. Allerdings ist das nicht der wichtigste Teil des Arguments für offene Grenzen. Wie Michael Clemens in seinem Artikel Economics and Emigration: Trillion-Dollar Bills on the Sidewalk? bemerkt, sind Heimatüberweisungen ein Zweitrundeneffekt von Wanderung:
Globale Flüsse von Heimatüberweisungen steigen in Richtung von 400 Milliarden Dollar pro Jahr (Mohapatra, Ratha, and Silwal, 2011). Dieser Trend hat geholfen, eine große und wertvolle Literatur auf den Weg zu bringen, wie sie von Dean Yang in dieser Ausgabe vorgestellt und diskutiert wird. Heimatüberweisungen sind aber typischerweise ein kleiner Bruchteil der Löhne von Auswanderern im Ausland, besonders für dauerhafte Auswanderer (van der Mensbrugghe und Roland-Holst, 2009). In erster Näherung sind Heimatüberweisungen Transfers innerhalb von Haushalten, die über Grenzen hinweg gehen, und die Gründe, warum Menschen Heimatüberweisungen schicken (Rapoport und Docquier, 2006), sind grob gesag dieselben wie die Gründe, warum Menschen andere Transfers innerhalb von Haushalten machen (Laferrère und Wolff, 2006). Wenn eine Mexikanerin einen Gewinn beim Einkommen erfährt, wenn sie in Mexiko arbeitet, dann ist der ganze Wert dieses Gewinns für ihren Haushalt zusätzlich —sowohl der Teil, den sie konsumiert als auch der Teil, den sie mit ihrem Ehemann teilt. Diese Rechnung für den gesellschaftlichen Wohlstand bleibt unberührt davon, wenn sie den Gewinn beim Einkommen dadurch erfährt, weil sie über die mexikanische Grenze nach Texas geht.
Hindernisse für Auswanderung haben kurzum einen Erstrundeneffekt auf den Wohlstand; Hindernisse für den Fluß von Heimatüberweiseungen haben nur einen Zweit- oder Drittrundeneffekt für den Wohlstand.
Referenzen
- Statistics on remittances wird vom Vertreter von offenen Grenzen und Menschenrechtsaktivisten Filip Spagnoli betrieben.
- Three Percent Worldwide Get International Remittances: In 35 countries, 10% or more report this type of help, eine Umfrage von Gallup durch Anita Pugliese und Julie Ray. Die Übersicht deckt erwachsene Einwohner in 135 Ländern ab.
- Migration and Development Brief No. 16 (May 2011) von Sanket Mohapatra, Dilip Ratha und Ani Silwal.
- Migration and Remittances Factbook, ein Ebook available, das kostenlos von der Website der Weltbank erhältlich ist.
- Hillel Rapoport und Frédéric Docquier. 2006. “The Economics of Migrants’ Remittances.” In: Handbook on the Economics of Giving, Reciprocity and Altruism, herausgegeben von Serge-Christophe Kolm und Jean Mercier Ythier, 1135–98. Amsterdam: North-Holland. DOI (Weblink).
- Why Don’t Remittances Appear to Affect Growth? – Working Paper 366 von Michael Clemens und David McKenzie, 19. May 2014 für das Center for Global Development.
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