Eine Art zu argumentieren, daß Wanderung Vorteile für die Wandernden ergibt, ist es, die erklärten Präferenzen (d. h. Worte) und die offenbarten Präferenzen (d. h. die Tagen) von Einwanderern und potentiellen Einwanderern anzuschauen.
Erklärte Präferenzen: Wieviele behaupten, daß sie wanderen möchten?
Weltweite Umfragen deuten an, daß über 600 Millionen Menschen in ein anderes Land ziehen möchten, von wo sie gegenwärtig sind, und würde dies auch tun, wenn das regulatorische und Visaregime lockerer wäre. Weitere Information zu diesen Umfragen ist erhältlich auf der Seite zu Umfragen zu Wanderung.
Ein Einwand ist dabei, daß es sich nur um erklärte Präferenzen handelt und eine verbale Aussage leichter ist, als diese umzusetzen. Das stimmt, aber dieser Effekt kann in beide Richtungen gehen. Viele Menschen, die sagen, daß sie gerne umziehen möchten, würden dies vielleicht gar nicht tun, aber viele Menschen, die jetzt einen Umzug nicht in Betracht ziehen (ohne eine realistische Chance darauf) würden dies in Betracht ziehen und auch in die Tat umsetzen, wenn sich ihnen eine realistische Möglichkeit bieten würde. Der Schlüssel, um den Nettoeffekt zu bestimmen, wäre es, zu betrachten, ob die sogenannte “Präferenzwiderlegung” (preference falsification, vgl. hier und hier) eher in die eine oder die andere Richtung gehen würde. Es scheint so, als wenn die Präferenzwiderlegung wahrscheinlicher den Wunsch von Menschen nach Wanderung unter- als überschätzt, da das Bekennen einer Loyalität gegen seine Nation oder Gemeinschaft eine große soziale Wichtigkeit hat.
Offenbarte Präferenzen: Wieviele wandern und wieviel zahleen sie für das Privileg?
Das Vorkommen von “illegaler” Einwanderung im großen Stil, oft erreicht durch Zahlung von hohen Beträgen, um die Grenze zu überwinden, deutet an, daß viele Menschen deutliche Gewinne aus Wanderung sehen, die die Kosten übertreffen. Mehr Information findet sich auf der Seite zu Kosten für illegalen Grenzübertritt (coyote fees).
Ein Gegenargument hierzu ist es, daß Menschen, die wandern, dies nur deshalb tun, weil sie glauben, daß das Zielland ihne etwas zu bieten hat, und nicht wegen der Realität im Zielland. Verschiedene solcher Gegenargumente zeichnen Einwanderer als Menschen, die in durch falsche Werbung in die Irre geleitet worden sind und auf vielfältige Weise ausgebeutet werden.
Es stimmt, daß es Wandernde gibt, die häufig ihre Entscheidung bereuen, und daß manche von ihnen sich dafür entscheiden, in ihr Heimatland zurückzukehren oder ihr Glück in einem anderen Land zu versuchen. Es gibt auch Wandernde, die am Anfang das Ziel hatten, nur zeitweise auszuwandern, aber sich dann dauerhaft ansiedeln. Insgesamt scheint es viele Wandernde zu geben, die an ihrer Entscheidung festhalten. Es gibt dabei zwei weitere Richtung von Beweisen, die dies unterstützen: viel an Druck hin zu Wanderung kommt aus Ländern, von wo bereits eine große Anzahl gekommen sind. Das bedeutet, daß diejenigen, die zu wandern wünschen, wahrscheinlich Freunde und Verwandte im Land haben, in das sie einwandern möchten, und von daher ein besseres Bild davon haben, wie das Leben nach der Auswanderung ausschaut. Der zweite Grund ist, daß Gastarbeiter in saisonalen Programmen in der Landwirtschaft häufig wiederholt daran teilnehmen, vgl. beispielsweise diese Referenz hier.