Dies ist ein Argument für Beschränkungen der Einwanderung, as sich speziell auf die Unterschiedlichkeit (diversity) der Einwanderer konzentriert und ihre sichtbaren (rassischen, ethnischen, kulturellen und linguistischen) Unterschiede gegenüber der einheimischen Bevölkerung. Es wird argumentiert, daß es insgesamt, wenn eine Gesellschaft heterogener wird, zu einer Abnahme des sozialen Kapitals kommt, insbesondere von Vertrauen, zwischen den Mitgliedern. Menschen kehren sich mehr nach innen. Außerem argumentiert man, daß die Abnahme sogar innerhalb der einzelnen Gemeinschaften, nicht nur zwischen ihnen stattfindet.
Dieses restriktionistische Argument stützt sich auf Forschungen von Robert Putnam, Autor des Buches Bowling Alone. Im folgenden finden sich einige Verweise hierzu.
- E Pluribus Unum: Diversity and Community in the 21st Century (PDF), eine fünfjährige Studie über den Effekt von Einwanderung auf soziales Kapital. Putnam fand negative Effekt von Einwanderung auf soziales Kapital aufgrund von gestiegener Unterschiedlichkeit. Er war optimistischer für die langfristige Auswirkung.
- Interview mit Robert Putnam zu Einwanderung und sozialem Kapital (Text).
- Bowling With Our Own, ein Artikel von John Leo für das City Journal mit einer Diskussion der Implikationen aus den Ergebnissen von Putnam
- Robert Putnam: Diversity Is Our Destruction von Steve Sailer für VDARE.
Relevante Forschung:
- Diverse Communities von Barbara Arneil argumentiert, daß die von Putnam gemessene “Abnahme” einfach eine “Veränderung” sein könnte, die nicht vollkommen schlecht ist. Rezensionen deuten an, daß sie auch unmittelbar die Ansicht über soziales Kapital als ein ungetrübtes Gut anzweifelt.
- Social Capital and Diversity von Abdolmohammad Kazemipurversucht, die Forschungen von Putnam in Kanada zu reproduzieren, was nicht gelingt. Auf dem Gebiet des gesellschaftlichen Vertrauens findet er tatsächlich, daß diversere Gemeinschaften in Kanada mehr soziales Kapital haben.
- Irene Bloemraad rezensiert Kazemipur im Canadian Journal of Sociology. Diese Rezension gibt eine Übersicht über die Ergebnisse von Kazemipur und vermerkt einige Vorbehalte.
- Corruption and Inequality as Correlates of Social Trust von Jong-Sung You findet, daß Diversität nach Kontrolle für einige Variablen keinen erkennbaren Zusammenhang mit sozialem Kapital hat:
Auf der Grundlage einer Multi-Level-Analyse mit den Daten der World Values Surveys, die 80 Länder abdecken, finde ich, daß (1) Freiheit von Korruption, Gleichheit der Einkommen und eine reife Demokratie positive mit Vertrauen zusammenhängen, während ethnische Unterschiedlichkeit ihre Signifikanz verliert, sobald man für diese Faktoren kontrolliert; (2) Korruption und Ungleichheit haben einen widrigen Effekt auf Normen und Wahrnehmungen für Vertrauenswürdigkeit; (3) der negative Effekt der Ungleichheit auf Vertrauen folgt aus der Schiefe der Einkommen eher als aus ihrer einfachen Heterogenität; (4) der negative Effekt von Minderheitenstatus ist größer in ungleicheren und undemokratischeren Ländern, was konsistent mit der Erklärung durch Fairness ist.
- Das beratende Komité zu Migration des britischen Innenministerium (Home Office) gab 2012 eine Studie heraus: The Impacts of Migration on Social Cohesion and Integration. (Die Ergebnisse für sozialen Zusammenhalt sind auf Seiten 47 bis 52 des Berichts.) Sie untersuchten soziale Resultate auf dem Niveau der lokalen Behörden und fanden, daß Ansiedlung von Einwanderern und Diversität negative, aber schwach mit sozialem Zusammenhalt korreliert sind. Sie fanden auch, daß wirtschaftlicher Mangel (deprivation) eine viel stärkere Vorhersagekraft für sozialen Zusammenhalt hatten und daß Modelle, die für alle drei Variablen (Ansiedlung von Einwanderern, Diversität und Mangel) kontrollierten, statistisch insignifikante Zusammenhänge für alle drei finden, was andeutet, daß der Effekt von Wanderung auf sozialen Zusammenhalt, wenn überhaupt, minimal ist.
Einige Antworten von Vertretern von offenen Grenzen responses:
- Robert Putnam, social capital, and immigration von Nathan Smith auf dem Blog von Open Borders, 19. December 2012.