Siehe auch: legal und illegal, sich hinten anstellen und den Post: Die Moralität, restriktive Einwanderungsgesetze zu verletzen.
Es gibt keinen Konsens darüber, wie man Menschen korrekt bezeichnen sollte, die das Land ohne eine Autorisierung durch den betreffenden Staat betreten oder die über die Frist ihrer Visa dort bleiben. Der typische Ausdruck, der benutzt wird, besonders für Menschen, die lange im Land bleiben, ist “illegaler Einwanderer”. Es gibt dabei jedoch eine große Variation.
- Bezeichnungen, die von Restriktionisten verwendet werden: “Illegale” (als Hauptwort), “aliens” (als Hauptwort), “illegal aliens”.
- Bezeichnungen, die von Gruppen pro Einwanderung oder Vertretern der Rechte von Einwanderern benutzt werden: undokumentierter Einwanderer, undokumentierter Arbeiter, unautorisierter Einwanderer.
Kritik an der Verwendung des Wortes “illegal”
Es gibt viele Richtungen, aus denen Kritik kommt:
- Einige Kritiken konzentrieren sich auf die Legitimität des Konzeptes “illegal” selbst. Sie sehen etwa einen Unterschied zwischen dem Gesetz und Moral oder zwischen Gesetzgebung und Recht. Weitere Information hierzu findet sich unter legal und illegal sowie im Post: Die Moralität, restriktive Einwanderungsgesetze zu verletzen.
- Eine andere Kritik betont, daß sich der Ausdruck “illegal” auf Handlungen und nicht auf Menschen bezieht. Die Handlung, eine Grenze ohne Autorisierung zu überschreiten oder die Frist eines Visas zu überziehen, mag illegal sein, aber derjenige, der dies tut, wird dadurch nicht illegal. Die Verwendung von “illegal” als ein Adjektiv oder Hauptwort, um einen Menschen zu beschreiben, wird als entmenschlichend angesehen. Siehe hierzu beispielsweise diesen Artikel bei Diversity Inc. und die Kampagne “Drop the I word”, deren Ziel es ist, daß der Begriff “illegal” verwendet wird um illegale Einwanderer zu bezeichnen.
- Eine weitere Kritik richtet sich darauf, daß Einwanderung zwar gegen das Gesetz ist, aber dabei nur eine Verletzung des Zivilrechts (civil law) ist und kein strafrechtlicher Tatbestand (criminal offense). Rein technisch gehört Einwanderung zum Verwaltungsrecht (administrative law) und nicht zum Zivilrecht, auch wenn die beiden auf einem Niveau sind). In diesem Sinne entspricht der Tatbestand einer Verletzung des Urheberrechts, womit der Ausdruck “illegal” ungenau ist. Siehe hierzu beispielsweise die Frage auf Quora: Denken Sie, daß die allgemeine Wahrnehmung in den USA ist, daß illegale Einwanderung ein Verbrechen ist?
Kritik an der Verwendung des Wortes “alien”
Der Ausdruck “alien” wird dahin ausgelegt, daß er eine zu große Distanz oder eine zu großen Unterschied zwischen den Einheimischen und Einwanderern in einem tieferen Sinne andeutet, besonders weil er auch often zur Bezeichnung von außerirdischen Lebensformen verwendet wird. Seine Verwendung kann auch eine Art sein, die weithin überschätzte Metapher der Invasion durch die Fremden anzurufen.
Verteidigung des Ausdrucks “illegal”
- Memo der Associated Press, das die Verwendung des Ausdrucks verteidigt.
- Language in the Immigration Debate, ein Artikel auf der Website des Center for Immigration Studies, der die Associated Press dafür lobt, daß sie beim Wort “illegal” bleibt, aber auch kritisiert, daß der Ausdruck “alien” abgelehnt wird.
Kritik des Begriffs “undokumentiert” als Ersatz für “illegal”
- Thomas Sowell zitiert zustimmend einen Leser, der eine Analogie für die Wahl der Terminologie bei illegalen Einwanderer und bei Drogendealern aufmacht:
Ein Leser hat mir die folgende Aussage geschickt, bei der er seinen Neffen zitiert: “Einen illegalen Alien als ‘undokumentierten Arbeiter’ zu bezeichnen, ist, als wenn man einen Drogendealer als ‘unlizensierten Apotheker’ bezeichnen würde.”
- An einer anderen Stelle schreibt Thomas Sowell:
Wir können nicht einmal illegale Einwanderer “illegale Einwanderer” nennen. Die politisch korrekte Umgehung ist “undokumentierte Arbeiter”. Tragen denn amerikanische Bürger Dokumente bei sich, wenn sie arbeiten oder sich um Arbeit bewerben? Die meisten Amerikaner sind undokumentierte Arbeiter, aber sie sind keine illegalen Einwanderer. Das ist ein Unterschied.
- Michelle Malkin bemerkt in einer syndizierten Kolumne, daß undokumentierte Arbeiter jede Menge von Dokumenten haben. Sie verweist dazu auf einen hat Blogpost von Fulford, der sich über die Terminologie von “undokumentiert” lustigmacht.
Allgemeine Diskussion und Debatte
- From “Wetbacks” to “Illegals” to “Undocumented” to … ? – ein Podcast auf der Website von Slate (13. November 2012).
- Should we call them undocumented immigrants? von John Lee für den Blog von Open Borders (4. January 2013).
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