“Brain Drain”, auch “Flucht des Humankapitals” (human capital flight) genannt, bezieht sich auf Auswanderung im großen Stil von Menschen aus einem Land (Definition nach Seite bei Wikipedia). Es wird argumentiert, daß mehr Freizügigkeit dazu führen kann, daß unterentwickelte Länder einen ernsthafen Brain Drain erleiden. Wie würden beispielsweise die medizinischen Probleme von Afrika aussehen, wenn alle Ärzte in Afrika die Freiheit hätten, in den Westen auszuwandern, wo sie viel höhere Gehälter bekommen könnten?
Empirische Gegenargumente
- “Brain Drain” kann eher ein Phänomen von teilweiser als von vollständiger Freizügigkeit sein. Bei teilweiser Freizügigkeit, wo entwickelte Länder nur qualifzierte Arbeiter hereinlassen, können Probleme mit “Brain Drain” ernster sein. Bei vollständiger Freizügigkeit können auch unqualifizierte Arbeiter schlechte nationale Systeme verlassen, und die schlechtesten Länder können einen großen Exodus sehen, was dazu führen könnte, daß sie sich ganz ausleeren oder deutliche politische Reformen in den Ländern erzwingen (siehe hierzu: Wettbewerb unter den Staaten durch Abstimmung mit den Füßen). Siehe auch: Why open borders are a solution to brain drain, ein Blogpost von Nathan Smith.
- Was in der Praxis geschieht kann eher eine Zirkulation des Humankapitals (brain circulation) sein als ein “Brain Drain”, wenn Ideen und Menschen zwischen mehreren Ländern hinundherziehen. Für weitere Information siehe: Eine Welt.
- Anreize zur Enwicklung von Humankapital: Die Möglichkeit von Wanderung schafft Anreize für Menschen, Qualifikationen zu erwerben, die es für sie einfach machen, Arbeit in anderen Ländern zu finden. Von allen Menschen, die solche Qualifikationen erwerben, können sich letztlich viele entscheiden, nicht auszuwandern, sondern dies Qualifikationen zu nutzen, um Arbeit in ihrem Heimatland aufzunehmen. Dieser Effekt läßt sich für Krankenschwesterschülerinnen in Afrika beobachten. Für weitere Information siehe unter dem angeführten Link.
- Heimatüberweisungen aus entwickelten in Entwicklungsländer sind ziemlich beträchtlich.
Ethische Gegenargumente
Zusätzlich zu den empirischen Gegenargumenten gibt es ethische Gegenargumente zu Selbsteigentum und Staatseigentum: selbst wenn “Brain Drain” einige andere Menschen im Sendeland schädigt, ist das kein guter Grund, Wanderung zu beschränken, d. h. das reicht nicht aus, das Recht auf Freizügigkeit außer Kraft zu setzen. Jeder einzelne Mensch gehört sich selbst und nicht dem Staat, wo er oder sie geboren wurde.
Blogposts und Artikel
- What Is Not Owned Cannot Be Stolen: Stop Dehumanizing African Health Workers von Michael Clemens.
- Four Ways Brain Drain out of Africa is a good thing von Laura Freschi auf dem Blog von Aid Watch.
- No, British Medical Journal, the Emigration of African Doctors Did Not Cost Africa $2 Billion von Michael Clemens.
- Why open borders are the solution to brain drain von Nathan Smith.
- “Brain drain” does not hurt political activism: my experience and open borders von John Lee.
Für eine detailliertere Diskussion der Frage aus mehreren Blickwinkeln, vergleiche die Blogposts mit dem Schlagwort “Brain Drain” auf dem Blog von Aid Watch.
Artikeln und Forschungsarbeiten
- Skill Flow: A Fundamental Reconsideration of Skilled-Worker Mobility and Development – Working Paper 180 von Michael Clemens vom Center for Global Development.
- Can Brain Drain Justify Immigration Restrictions? von Kieran Oberman, Ethics, Vol. 123, No. 3 (April 2013) (Seiten 427-455).
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