In einem Blogpost denkt George Borjas über die Analogie zwischen Bloggern und illegalen Einwanderern nach:
Es ist nicht ungewöhnlich, einen Journalisten dabei zu beobachten, wie er in eine Hetzrede gegen Blogger ausbricht, und manchmal selbst, wie er nach Regulierungen ruft, um den Graswurzeljournalismus davon abzuhalten, Neuigkeiten zu verbreiten. Obwohl solche Rufe oft in nach noblen Zielsetzungen klingende Formulierungen verpackt werden, wie den Schutz der Integrität des Informationsflusses in einer freien Gesellschaft, spielt dabei auch ein eigennütziges ökonomisches Motiv eine Rolle.
Es kostet gar nicht einmal so viel, ein Bürgerjournalist zu werden: Ein Computer und die eigene Zeit sind so gut wie alles, was es braucht, um seine Ansichten der Welt all jenen zu berichten, die sie lesen wollen.
Die Gesetze von Angebot und Nachfrage legen nahe, dass die Entlohnung dafür, ein Journalist zu sein, fallen würde, weil jetzt jeder anfangen kann, über Neuigkeiten zu berichten und seine Meinung kundzugeben wie Paul Krugman oder Maureen Dowd. Es ist, als wenn der Berufsstand des Journalismus seinen eigenen Zustrom an illegalen Einwanderern erhalten hätte – der den Wettbewerb erhöht, die Löhne senkt und nebenbei Verwüstungen hinterlässt.
Vielleicht werden nun die Journalisten erfahren, wie diejenigen Arbeitskräfte, die von Einwanderung getroffen werden, sich lange gefühlt haben.
In einer Antwort schreibt Bryan Caplan in dem Blogpost “Bloggers as Illegal Immigrants”: What Does Borjas’ Analogy Really Show?:
Ich habe Borjas vorher dafür gescholten, dass er nicht schafft, was Ökonomen am besten tun, nämlich “über die offensichtlichen Verlierer des Handels hinaus zu den weniger offensichtlichen – aber gleichermaßen menschlichen – Gewinnern” zu gehen. Doch nun macht er die Sache zu einfach für mich. Mal sehen, neben den offensichtlichen Verlusten für Journalisten, wer gewinnt durch Bloggen?
1. Nachrichtenkonsumenten
2. Blogger!Wenn Borjas diesen Beitrag für einen Newsletter für Journalisten geschrieben hätte, könnte ich wenigstens verstehen, warum er vielleicht ein empfängliches Publikum dafür erwarten würde. Aber warum um alles in der Welt würden Blog-Leser dies für ein überzeugendes Argument gegen Einwanderung halten? Offen gestanden, Borjas hat ein großartiges Argument für Einwanderung aufgemacht: Wenn es Wahnsinn ist, die Blogosphere dichtzumachen, um Journalisten zu schützen, dann ist es ebenfalls Wahnsinn, illegale Einwanderer draußen zu halten um geringqualifizierte Arbeiter zu schützen.